Die Hexenverfolgung in Köln und die Anklage gegen Henot
In den frühen 1620er Jahren breitete sich in Köln die Angst vor Hexerei aus. Insbesondere in kirchlichen Kreisen kursierten Gerüchte über „böse Frauen“, die für Unglücke verantwortlich gemacht wurden. In diesem Klima der Angst wurden vermehrt Frauen der Hexerei beschuldigt, oft aufgrund persönlicher Fehden oder Neid.
Katharina Henot geriet ins Visier der Inquisition, nachdem eine Nonne des Klosters St. Clara behauptete, von einer Hexe verzaubert worden zu sein. Weitere Verdächtigungen folgten, und schließlich wurde Henot 1627 unter dem Vorwurf der Hexerei verhaftet.
Der Hexenprozess und ihre Hinrichtung
Henot wurde in den Kerker des Kölner Rathauses gebracht. Sie beteuerte ihre Unschuld, doch das Gericht unterstellte ihr Bündnisse mit dem Teufel. Sie wurde mehrfach verhört und gefoltert, um ein Geständnis zu erzwingen, doch sie weigerte sich beharrlich, falsche Anschuldigungen zu bestätigen.
Am 19. Mai 1627 wurde Katharina Henot auf dem Melaten-Friedhof in Köln erwürgt und öffentlich auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Ihr Bruder versuchte, ihre Unschuld zu beweisen, doch er wurde ignoriert.
Späte Rehabilitation und Erinnerung
Jahrhunderte später begann eine historische Aufarbeitung der Hexenprozesse. In Köln setzte sich die Öffentlichkeit dafür ein, die Opfer der Hexenverfolgung zu rehabilitieren. 2012 erkannte der Kölner Stadtrat offiziell an, dass Katharina Henot unschuldig war und zu Unrecht hingerichtet wurde.
Heute erinnert eine Gedenktafel an ihr Schicksal, und sie gilt als Symbol für die Willkür der Hexenverfolgung.