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1497–1529

Das Schicksal des Kölner Reformators Adolf Clarenbach

Adolf Clarenbach (ca. 1497–1529) war ein früher evangelischer Märtyrer und Reformator, der während der Reformation im Rheinland aktiv war. Seine Geschichte ist ein markantes Beispiel für politische und religiöse Verfolgung in Köln im 16. Jahrhundert.

Frühes Leben und reformatorische Aktivitäten

Adolf Clarenbach wurde um 1497 auf dem „Buscherhof“ bei Lüttringhausen im Herzogtum Berg geboren. Er studierte an der Universität Köln und wurde 1517 zum Magister promoviert. Als Lehrer und Konrektor in Münster und Wesel begann er, die Lehren Martin Luthers zu verbreiten, was ihn in Konflikt mit den katholischen Autoritäten brachte. Er setzte sich für die Entfernung von Heiligenbildern aus Kirchen ein und vertrat öffentlich reformatorische Ideen, was zu seiner Vertreibung aus mehreren Städten führte. 

Verfolgung und Inhaftierung

Clarenbach wurde 1528 in Köln verhaftet, nachdem er seinen Freund Johann Klopreis vor ein geistliches Gericht begleitet hatte. Während Klopreis fliehen konnte, blieb Clarenbach in Haft. Er wurde der Ketzerei angeklagt und über 18 Monate gefangen gehalten. Während dieser Zeit wurde er verhört und gefoltert, blieb aber seinen Überzeugungen treu. Er argumentierte, dass nur der Tod Christi die Sünden der Menschen sühnen könne, und lehnte die Autorität der katholischen Kirche ab.

Hinrichtung und letzte Worte

Am 28. September 1529 wurde Clarenbach zusammen mit Peter Fliesteden in Köln auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Seine letzten Worte sollen gewesen sein: „Und wenn ihr mich schon getötet habt, so werdet ihr dennoch euren Willen nicht haben, ich aber werde das ewige Leben haben. So erschreckt mich also auch dieser Tod nicht, denn ich weiß, dass Christus Tod, Teufel und Hölle überwunden hat.“ Diese Aussage zeigt seinen unerschütterlichen Glauben und seine Überzeugung, dass sein Tod ein Zeugnis für die Wahrheit sei

Politische und religiöse Hintergründe der Verfolgung

Clarenbachs Verfolgung war sowohl politisch als auch religiös motiviert. Die katholische Kirche und die weltlichen Herrscher, darunter Herzog Johann III. von Jülich-Kleve-Berg, sahen in der Verbreitung reformatorischer Ideen eine Bedrohung ihrer Autorität. Die Zusammenarbeit von Kirche und Staat führte dazu, dass Andersdenkende wie Clarenbach als Ketzer verfolgt und hingerichtet wurden. Seine Hinrichtung war ein Versuch, die Ausbreitung der Reformation im Rheinland zu unterdrücken.

Fazit und Vermächtnis

Clarenbach gilt als einer der ersten evangelischen Märtyrer am Niederrhein. 1829, 300 Jahre nach seinem Tod, wurde ihm zu Ehren ein Denkmal in Lüttringhausen errichtet, und sein Name wurde in Straßen, Schulen und Kirchen verewigt. Seine Geschichte erinnert an die Opfer, die für religiöse Freiheit und Reformen gebracht wurden, und bleibt ein Symbol des Widerstands gegen Unterdrückung. 

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